Wir nehmen Abschied von unserer geschätzten Kollegin Ursula Brandt.
Schon 1993 entschied sich Ursel, dem WEISSEN RING beizutreten um Kriminalitätsopfern in ihrer Not zu helfen. In Osterby bei Eckernförde lebend, absolvierte sie die Grundausbildung zur Opferhelferin damals in Bremen.
Das Aus- und Fortbildungsangebot des WEISSEN RINGS befand sich noch im Aufbau. Das in den Folgejahren wachsende Angebot nutzte Ursel und qualifizierte sich durch die Teilnahme an diversen Wochenendseminaren als kompetente Helferin für Opfer der verschiedenen Delikte.
Die Bundesregierung hat 2013 den Fonds „Sexueller Missbrauch im familiären Bereich“ aufgelegt, der später auf die Opfer aus Institutionen wie Schulen, Kirchen, Vereinen etc. erweitert wurde. Als der WEISSE RING eine Ausbildung für Opferhelferinnen und -helfer in diesem sogenannten Ergänzenden Hilfesystem anbot, war Ursel eine der ersten, die sich darauf vorbereitete, auch diesen Menschen zu helfen. Die erschütternd große Zahl Betroffener benötigte und benötigt dringend Hilfe. Ursel hat über viele Jahre die Opfer sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, die im Erwachsenenalter unter den Folgen der Tat litten und leiden, in Schleswig-Holstein betreut und unterstützt. Sie begleitete die Betroffenen oft über mehre Jahre, war ihnen eine Stütze und Ratgeberin. Lange Zeit war sie allein für diese besonders Betroffenen in ganz Schleswig-Holstein zuständig. Bei dieser schweren Aufgabe engagierte sie sich bis an die Grenzen ihrer Kräfte.
Erst als, auch durch ihr ständiges Drängen, weitere Opferhelferinnen und -helfer für diese besondere Aufgabe ausgebildet wurden, legte sie ihr Amt 2019 nieder. Am 22. Dezember dieses Jahres wäre sie 80 Jahre alt geworden. Vor wenigen Tagen starb sie nach kurzer schwerer Krankheit.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WEISSEN RINGS vermissen sie.
Wir werden Ursels Andenken in Ehren halten.